Telstar CT Inbetriebnahmefehler

Auf dieser Seite werden häufige Fehler nach der Inbetriebnahme des Telstar CT aufgeführt und wie diese zu überprüfen und beheben sind.

Leistung stimmt nicht mit EW Zähler überein.

Folgen Sie zur Fehlerbehebung den nachfolgenden Punkten.

1. Prüfen Sie, dass das Wandlerverhältnis richtig eingestellt wurde. 

Dieser Ansatz ist vor allem dann in Betracht zu ziehen, wenn das gemessene um ganzzahlige Faktoren kleiner ist (z.B Gemessen: 4W, Soll: 240W (Faktor 60))

2. Prüfen Sie, ob die Abweichung des EW Meters und des Smart-me Meters <= 2% ist.

Dieser Ansatz ist vor allem dann in Betracht zu ziehen, wenn die Verbräuche der beiden Meter relativ eng zusammen liegen.

Unsere Geräte haben 1% Messgenauigkeit nach MID Standard + Die Abweichung des Wandlers von 0,5-1%. Diese Abweichungen vom realen Wert sind unproblematisch.

Faustformel: Differenz der Summen von beiden Meter < EW-Meterleistung *(0.01 + 0.01)

Der Verbrauch ist eine Zählerstandsdifferenz von Tag X zu Tag Y und kann nicht direkt vom Display abgelesen werden, ausser beide Zähler wurden am gleichen Tag eingebaut.
Zu beachten sind auch die Multiplikationen welche auf den EW-Meter Wert zu applizieren sind um gleichgestellt zu werden! (Schild mit Multiplikator befindet sich auf dem Meter)

EW Zähler: Verbrauch 1000kWh
Telstar CT: Verbrauch 992kWh

Messfehler [kWh] = EW-Meterenergie * (Messfehler Telstar CT in % + Messfehler Wandler in %) = 1000kWh * (0.01 + 0.01) = 20kWh

Der Messwert des Telstar CT darf im Bereich von 1000kWh +/- 20kWh liegen, mit 992kWh entspricht das dem zu erwartenden Fehler.

3. Prüfen Sie, dass die Klemmen beim Messklemmenblock geschlossen sind. 

Dieser Ansatz ist vor allem dann in Betracht zu ziehen, wenn die Leistungen verdächtig klein ausfallen (Halbe erwartete Leistung oder kleiner)

4. Prüfen Sie die Flussrichtung der Stromwandler.

Dieser Ansatz wird vor allem dann verfolgt wenn Phasenleistungen negativ ausfallen, obwohl das nicht zu erwarten ist.

Alle Wandler besitzen eine Flussrichtung, welche mit einem Pfeil gekennzeichnet ist.

Die Rückseite des Pfeils (flach) zielt immer in Richtung:


Was den Erwartungen entspricht:

5. Prüfen Sie die Phasenverschiebungen mit dem Cos Phi Wert pro Phase

Liegt der Cos Phi Wert mehrer Phasen stetig unter dem Wert von 0,5 besteht die Möglichkeit einer vertauschten Phasenspannung.

Der Zähler misst dann auf dem Eingang U Phase 1 die Spannung von L1, aber I IN und I OUT der Phase 1 misst den Strom von L2.

Merke: Ist eine Phase vertauscht, so sind immer gleich zwei Phasen vertauscht!

Dies führt zu Cos Phi-Werten rund um den Wert von 0 bis 0,6 (Tendenz unter 0,5)

Sehen diese Zahlen gut aus und liegen alle weit über 0,5 und haben alle vorherigen Schritte durch exerziert, bleibt noch die Prüfung der Blindleitungen als letzte Option, diese behandelt mehrfache Vertauschungen von Flussrichtungen und Anschlüssen.

6. Prüfen Sie die Blindleistungsregister des Zählers

Falls die Messung noch immer keinen Sinn ergibt, liegen möglicherweise Kreuzvertauschungen vor welche sich gegenseitig ungünstig unterstützen und den Cos Phi in hohe Zahlen drücken. (Passiert dann, wenn die Last ungünstig niedrige natürliche Cos Phi Zahlen aufweist)

Ein Hinweis darauf können uns die Blindleistungsregister geben.

Nehmen wir an, dass zwei Phasenspannungen auf die falschen Eingänge gebracht und zusätzlich auch noch einzelne Wandler in falscher Flussrichtung angeschlossen wurden, wird die Analyse auf aktiven Leistungsdaten sehr schwierig bis nahezu unmöglich.

Aktivieren der Blindenergiemessung:

Zähler auswählen --> Hardwarekonfiguration (Zahnräder) --> Allgemeine Einstellungen --> Blindenergie aktivieren (Ja)

In der Betrachtung eines EFH/MFH mit Solaranlage, sollte die Reihenfolge der Zählerstände der Quadranten in den meisten Fällen so aussehen:

Q1 und Q4 lässt sich schwer ohne genauere Kentniss beurteilen. In einem MFH mit Solaranlage lassen sich aber einfach Q2 und Q3 beurteilen. Ist die Entwicklung nicht mit der Tendenz nach obigem Beispiel mit Q2 und Q3 liegt vermutlich unteres vor:

Fehlerquellen können überall hier entstanden sein:

Beispiel eines Bilanzzählers eines grossen MFH mit Solaranlage
+ E-Mobilität

Beispiel eines Bilanzzählers in einem Einfamilienhaus mit Solaranlage

7. Prüfen Sie die Konnektoren und die Leitungswiederstände des Wandlerausgangs

Dieser Ansatz ist in Betracht zu ziehen, wenn die Vorzeichen der Leistungen und Ströme passen, aber der Wert der Ströme unnatürlich klein ausfällt.

Formel:  max. Leitungswiederstand R = S / Sekundärstrom I^2

Beispiel: 200A / 5A Wandler mit 1VA Ausgangsleistung

max. R = 1VA/(5A*5A) = 0.04 Ohm

Damit darf der Gemessene Wiederstand zwischen Wandler Anschluss positiv und negativ nicht grösser sein als 0.04 Ohm.
Es soll auch nicht zu Knapp ausfallen, der Wechselstromwiederstand bei 50Hz liegt leicht höher als der Gleichstromwiederstand.

Hinweis: 

Was kann ich tun, wenn der Leitungswiederstand zu gross ausfällt?

Dreiphasen Drehstromsystem und den Wandlerzähler verstehen

Einleitung

Die folgende Betrachtung soll das Messverhalten eines Wandlerzählers im Fehlerfall beleuchten. Die Betrachtung wird mit einfachen Sinusspannungen und Strömen geblidet um das Thema nicht unnötig zu verkomplizieren. Wichtig zu wissen ist aber das Ströme beinahe niemals eine Sinusform aufweisen und die nachfolgende Phasenverschiebung bei Falschverdrahtung leichte Abweichungen von dieser Betrachtung aufweisen wird.

Allgemeines 

Der oben erwähnte Zeitversatz entspricht genau 120° von einer gesamten Drehung von 360°.

Bei 50 Hz entspricht 360° = 20ms oder 1/Frequenz = Periodenzeit
Die zeitliche Verschiebung zwischen einzelenen Phasen entsprechend: 20 ms/360° * 120° = 6,666 ms

Was macht der Wandlerzähler?

Ein Wandlerzähler interpretiert jede Phasenspannung, jeden Phasenstrom und dessen Phasenleistung individuell zu den anderen beiden und summiert die drei resultierenden Phasenleistungen zu einer 3-Phasen Gesamtleistung. 

Summe P = Phasenleistung 1 + Phasenleistung 2 + Phasenleistung 3

Wären einzelne davon negativ (z.B. Stromwandler bei einer Phase besitzt eine verkehrte Flussrichtung), resultiert eine kleinere Leistung als erwartet.

Oszilloskop Ansicht eines 3-Phasensystems

Phasenspannung und Phasenstrom sind korrekt angeschlossen (U1 / I1)

Betrachten wir hier eine korrekt angeschlossene Phase. Die Spannung L1 (U1) und der Strom L1 (I1) werden gemessen (Wandler ist in korrekter Flussrichtung angeschlossen).

Beide halbwellen resultieren in einer positiven Leistung, da Spannung und Strom in der jeweiligen halbwelle das gleiche Vorzeichen tragen.

Die gemessene Leistung entspricht korrekterweise 6500W (rot).

Wandlerflussrichtung bei einer Phase vertauscht

Beispiel: Solaranlage

Die Solaranlage produziert eine Leistung von 30kW --> Jede Phase 10kW. (Solaranlagen Produzieren immer möglichst ausgeglichen auf den drei Phasen)
Ist alles korrekt sind diese 30kW auch auf dem Messgerät zu lesen.

Ist der Wandler der Phase 1 in verkehrter Flussrichtung, resultiert eine negative Phasenleistung für Phase 1.

Summe P = -10kW + 10kW + 10kW = 10kW

Die Gesamtleistung entspricht nur noch 1/3 der erwarteten Leistung.

Phasenspannung und Phasenströme sind vertauscht worden

Hinweis: Wurde ein Phasenstrom oder Phasenspannung am falschen Eingang des Zählers angeschlossen sind immer gleich zwei Phasen betroffen!

Phasenspannung und Phasenstrom sind vertauscht worden (U1 / I2) werden auf Phase 1 gemessen

Betrachten wir hier den Ausgang einer Messung, wenn dem Zähler zwar die richtige Spannung L1 (U1) aber der falsche Strom L2 (I2) zugeführt wird. 

Wir vermischen also die Spannung der Phase 1 mit dem Strom der Phase 2.

Die Phasenleistung wird negativ. Die Phasenverschiebung von 120° resultieren im Messgerät in einer gemessenen Phasenverschiebung von nur 60° und wird nun mit einem Powerfaktor von 0,5 angezeigt. 

Resultat: Negative und halbe Leistung der erwarteten 6500 W)

P = -3250W (rot)

Hinweis: Hier muss in Betracht gezogen werden, das bei einem realen System der Powerfaktor höher oder tiefer als 0.5 liegen kann (z.B. 0,3 bis 0,7), verursacht dadurch, dass der Powerfaktor auf der Phase 1 auch bei korrekter Verdrahtung und Messung bereits zwischen 0,8 und 1 liegt.

Phasenspannung und Phasenstrom sind vertauscht worden (U1 / I3)

Betrachten wir hier den Ausgang einer Messung, wenn dem Zähler zwar die richtige Spannung aber der falsche Strom zugeführt wird. 

Wir vermischen die Spannung der Phase 1 mit dem Strom der Phase 3.

Die Phasenleistung wird negativ. Die Phasenverschiebung von 120° resultieren im Messgerät in einer gemessenen Phasenverschiebung von nur -60° und wird nun mit einem Powerfaktor von 0,5 angezeigt. (Der Powerfaktor kann im Messgerät nur Werte von 0 bis 1 annehmen, obwohl nun cos (Phi) = -0,5 korrekt wäre)

Resultat: Negative und halbe Leistung der erwarteten 6500 W)

P = -3250W (rot)

Hinweis: Hier muss in Betracht gezogen werden, das bei einem realen System der Powerfaktor höher oder tiefer als 0.5 liegen kann (z.B. 0,3 bis 0,7), verursacht dadurch, dass der Powerfaktor auf der Phase 1 auch bei korrekter Verdrahtung und Messung bereits zwischen 0,8 und 1 liegt.