Webinar Multilevel Lastmanagement (50 Min)
Technische Voraussetzung zur Nutzung des Multilevel Lastmanagements
Pico Firmware Version 0.0.25 oder höher --> Firmware upgrade durchführen
Alle Wenn/Dann-Regelungen mit Pico sind gelöscht worden um keine gegenteiligen Befehle zum MLM zu senden.
Stand: 12.03.2024
Kein Anspruch für Lastabwurf über Telstar Eingangskontakte --> Release der Lösung in MLM folgt.
Dynamisches Multilevel Lastmanagement
Das dynamische Multilevel Lastmanagement koordiniert die begrenzenden und dynamischen Fähigkeiten der einzelnen Lastgruppen auf Hausanschluss- und Arealebene.
Die Aufgabe besteht darin die noch freien Stromkapazitäten an jedem Referenzpunkt den untergeordneten Lastgruppen zur Verfügung zustellen und so die Verzweigstellen vor Überlast zu schützen.
Beispiele für wichtige Verzweigpunkte:
Arealanschluss
Hausanschluss
Unterverteilungszuleitung
Garagenabgang
Im gleichen Zug wird beim Multilevel Lastmanagement die Solaroptimierung ermöglicht und Funktionen zur Lastspitzenglättung offeriert.
Grenzen des dynamischen Multilevel Lastmanagements:
Max. 1000 Geräte (Ladestationen + Referenzzähler)
Max. 50 Ast-Verzweigungen (Referenzpunkte)
Überlastschutz der Verzweigstellen (Arealanschluss, Unterverteilungen, Hausanschluss)
Bei allen erstellten Ästen im Multilevel Lastmanagement können maximale Stromwerte definiert werden. Diese agieren als absolute Obergrenze des Strombezugs und entsprechen dem Absicherungswert der Zuleitungen.
Ein Ast kann nur gemäss folgendem Schema existieren:
Ast mit "ungemessenen Lasten" :
Es befinden sich weitere Verbraucher oder Produzenten, welche nicht ausschliesslich Pico-Gruppen sind, hinter diesem Ast. Ein Referenzzähler wird zur Ermittlung benötigt.Ast ohne "ungemessene Lasten", virtuell:
Die nachfolgenden Verbraucher bestehen ausschliesslich aus Pico-Lastgruppen oder aus "Ästen mit ungemessenen Lasten" und entsprechendem Referenzzähler.
Der Gesamtstrom kann daher aus der Summe dieser verfügbaren Messungen gebildet werden und entspricht 100% des zu kontrollierenden Stromes.
Einsatzfelder:
- Begrenzung des Gesamtarealstromes mittels gemessenen Unterverteilungen (Einsparen eines Arealzählers)
- Mehrere abzweigende Flachbandkabel von einem abgesicherten Abgang aus beschützen
Virtueller Ast (violett) begrenzt auf Basis Ast mit ungemessenen Lasten und Picogruppen.
Beispielaufbau einer Überbauung mit MLM
Solaroptimierung
Die Solaroptimierung ermöglicht eine effiziente Zuteilung überschüssigen Stromes an die untergeordneten Pico-Ladegruppen. Voraussetzung dafür ist mindestens ein "Ast mit ungemessenen Lasten" und entsprechendem Referenzzähler.
Die Optimierung kann nur 1x Seriell (Baum oben nach unten) erfolgen oder mehrfach in parallelen Verästelungen.
Damit kann eine Solaroptimierung auf das ganze Areal oder bloss gebäudespezifisch umgesetzt werden.
Beispiel:
Arealoptimierung: Solaroptimierung aktiv auf dem Ast, Referenz auf den Arealzähler oder virtuell erstellter Ast auf Basis der gemessenen Unteräste.
Gebäudeoptimierung: Solaroptimierung aktiv auf mehreren Ästen mit Referenz auf die jeweiligen Hauszähler.
Bei der Solaroptimierung auf den Arealanschluss, steht der Ladeinfrastruktur in Haus A auch produzierter Überschuss aus Haus B zur Verfügung.
Minimaler Ladestrom: Indirekte Priorisierung und Lastspitzenglättung
Jede einzelne Pico-Lastgruppe kann mit einem zeitabhängigen minimalen Ladestrom versehen werden.
Die Einstellung erfolgt flexibel pro Stunde des Tages.
Diese Funktion ermöglicht einen minimalen Ladestrom unabhängig von anderen parallelen Optimierungen zur Verfügung zu stellen.
Einzig eine Übertretene Stromlimitierung eines Astes würde darauf gegenteiligen Einfluss haben.
Sofern der minimale Ladestrom gewährleistet werden kann, limitiert diese den direkten Netzbezug auf das eingestellte Mass.
Ist eine Solaroptimierung vorhanden kann der verfügbare Ladestrom aber über das eingestellte Minimum steigen und wird entsprechend erhöht.
Einsatzbeispiel:
Ladestrom während Produktionszeiten verringern um Lastspitzen zu reduzieren.
Ladestrom während Mittagszeit reduzieren um Lastspitzen zu reduzieren.
Ladestrom über Tag reduzieren um eine höhere Solarstrompriorisierung zu erreichen.
Bevorzugen der Aussenparkplatzgruppen vor Tiefgaragenparkplätzen (Gruppenpriorisierungen)
Priorisierung
Die Einstellung des verfügbaren Minimalstromes einer Gruppe setzt eine gewisse Priorität gegenüber den andern Ladestationsgruppen voraus. Die Ladestationsgruppe mit dem höheren verfügbaren Minimalstrom zur gegebenen Zeit wird vom Algorithmus immer bevorzugt behandelt.
Beispiel:
26 A pro Phase stehen aktuell im MLM zur Verteilung zur Verfügung:
Ladegruppe A : Minimalstrom = 10A
Ladegruppe B: Minimalstrom = 20A
Ladegruppe B wird zuerst mit 20A versorgt und Ladegruppe A erhält den Rest.
Verhalten des Multilevel Lastmanagements bei Internetausfall
Alle Pico Ladestationen müssen mit dem Verbindungsausfallsetting "Max. Strom (pro Gruppe)" eingestellt sein. Die anderen beiden Modi werden nur für den Einzelbetrieb zugelassen.
Funktion:
Ladegruppen, welche von Internetverlust betroffen sind, werden auf das von der Gruppe definierte Mass zurück geregelt. Die Verteilung des Stromes erfolgt automatisch durch den Lademanager und berücksichtigt dabei die aktiven Ladevorgänge.
Das Multilevel Lastmanagement geht dabei davon aus, das die verlorenen Äste den definierten Gruppenstrom beziehen und ziehen diese vom verfügbaren Reststrom ab.
Der funktionstüchtige Teil der Installation mit aktiver Internetverbindung operiert weiter im Normalmodus mit dieser definierten Einschränkung.
Lastabwurf mit MLM
Der Lastabwurf kann über verscheidene Varianten gelöst werden.
Rückseitige Pico Hardware Eingänge für Übertragung an eine Pico Gruppe.
Signal auf Zählereingänge und Übertragung via MLM an alle Lastgruppen.
Mehr dazu unter Konfiguration des MLM.
Hardwareinputs Pico
Cloud basierter Lastabwurf (MLM)
Grenzwerte des Multilevel Lastmanagements
Maximale Anzahl Picos und Referenzzählerpunkte : 1000 Stück
Maximale Anzahl virtueller und Hardware Referenzpunkte: 50 Stück, 6 Stück in Serie
Maximale Grösse der einzelnen Ladestationsgruppe: 200 Ladestationen
Minimale Anzahl Picos pro Ladestationsgruppe: 1 Stück
Minimale Anzahl Referenzpunkte im MLM: 1 Stück (Hardware oder Virtuell)
Maximale Ladegruppenanzahl: 60 Gruppen
Beispiele Minimalauslegungen:
1 Abgang mit 1-200 Ladestationen inkl. 1 Referenzpunkt
Beispiele einer typischen Maximalauslegung:
60 Abgänge mit je 16 Ladestationen inkl. 8 Referenzpunkten erstellt werden. (Grosse Überbauungen mit ZEV)
6 Abgänge mit je 150 Stationen inkl. 50 Referenzpunkten (öffentliche Parkplatzkomplexe)
4 Abgänge mit je 200 Stationen inkl. 50 Referenzpunkten (öffentliche Parkplatzkomplexe)