Konfigurieren eines dynamischen Multilevel-Lastmanagements (MLM)
Die Konfiguration eines Multilevel Lastmanagements erfolgt im Bereich "Multilevel Lastmanagement" in der Hauptnavigation
Die Funktion ermöglicht:
Dynamische Steuerung mehrerer statischer Pico Ladegruppen
Begrenzung der Ladeleistungen auf Referenzpunkte innerhalb der Installation oder Areals
Solaroptimierungen
Lastspitzenreduktionen
Ladegruppenpriorisierungen
Begriffsdefinition
Das Multilevel Lastmanagement kann als ein Baum angesehen werden, wobei es folgende Begrifflichkeiten und Verwendungen gibt:
Stamm (Hauptanschlusspunkt der Installation)
Äste (Begrenzende Stellen wie Verzweigungen, Hausanschlüsse, Unterverteilungen, Summenabgänge)
Blätter (statische Pico Ladegruppen)
Der Stamm sowie die Äste können mehrere Funktionen übernehmen:
Strombegrenzung (maximale Absicherung)
Solaroptimierung AN oder AUS
Nicht gemessene Lasten vorhanden (aktiv oder inaktiv)
Nicht gemessene Lasten:
Eine nicht gemessene Last entspricht einem Produzenten oder Verbraucher welcher nicht einer Pico Ladestationsgruppe entspricht. Um diese Produktion oder Last dynamisch berücksichtigen zu können, muss eine Meterhardware als Referenz zur Verfügung gestellt werden. (Gemessener Ast)
Der Ast kann auch statisch begrenzt werden ohne einen Referenzmeter, muss aber auf ein funktionelles Maximum, unter Berücksichtigung der Grundlast, bei der Absicherung beschränkt werden.
Typische Äste mit nicht gemessenen Lasten:
Hausanschlüsse (Wohnungen, Solaranlagen, Batteriespeicher, Aussenbeleuchtung)
Unterverteilungen (Vernetzung von mehreren Gebäudekomplexen, UV Ost, UV West,...)
E-Mobilitätsabgänge (Pico Standbyverbrauch und Garagenbeleuchtung)
Ast hinzufügen oder Löschen
Hinzufügen:
Wähle den Stamm oder Ast aus und erstelle mittels "Ast hinzufügen" einen zusätzlichen Ast oder Verzweigung.
Löschen:
Mit der Auswahl des entsprechenden Astes und der Funktion "Löschen" werden der gewählte Ast, sowie alle daran hängenden Äste gelöscht.
Damit das Nachfolgende erhalten bleibt, können die Äste und Gruppen via Drag & Drop Funktion vorgängig an einen anderen Ast oder Stamm angegliedert werden.
Ladestationsgruppen dem Baum hinzufügen
Die noch nicht zugewiesenen und korrekt konfigurierten Ladestationsgruppen für das MLM befinden sich auf der Rechten Seite.
Diese können via Drag & Drop Funktion den Ästen angegliedert werden und auch innerhalb der Konfiguration per Drag & Drop verschoben werden.
Hinweis:
Voraussetzung für die Verwendung im MLM ist, dass die Verbindungsausfalleinstellung auf "Max. Strom (pro Gruppe)" konfiguriert ist.
Diese kann auf einer Pico-Ladestation in der "Konfiguration" angepasst werden.
Solaroptimierung und Minimalstrom pro Ladegruppe
Astkonfiguration:
Die Solaroptimierung ist möglich 1x auf dem Stamm (Arealoptimiert) oder mehrfach parallel auf Äste mit aktiven ungemessenen Lasten z.B. Hausanschlüsse.
Entsprechend der Wahl, wird der Solarüberschuss auf alle Ladestationsgruppen oder nur auf einen Teil der Ladestationsgruppen optimiert.
Gruppenkonfiguration:
Damit die Solaroptimierung auch die entsprechende Wirkung erhält, muss den zu optimierenden Stationsgruppen zeitweise ein verminderter Minimalladestrom zugewiesen werden.
Dieser Minimale Ladestrom, wird auf der entsprechenden Ladegruppe (Gruppenkonfiguration) definiert und entspricht dem maximal möglichen Netzbezug für die Ladegruppe in den definierten Stunden.
Gleichzeitig kann mit der Einstellung des Minimalladestroms auch Lastspitzenbrechung praktiziert werden.
Jede Gruppe kann auf unterschiedliche Weise konfiguriert werden.
Gruppen mit höherem Minimal Ladestrom werden priorisiert bei der Verteilung von verfügbarem Netzstrom behandelt.
Konfiguration speichern und aktivieren
Die Änderungen in der Konfiguration werden nur gespeichert, wenn die Konfiguration auch aktiviert wird.
Kann die Aktivierung aus Gründen von Fehlkonfigurationen nicht durchgeführt werden, kann dies an folgenden Punkten liegen:
Die Ladegruppe ist nicht korrekt für das MLM konfiguriert (Internetausfalleinstellung ist nicht auf Max. Strom pro Gruppe gesetzt)
Einzelne Geräte welche relevant für das MLM sind sind nicht online zum Zeitpunkt der Speicherung. (online bringen)
Konfiguration des MLM löschen
Die Konfiguration eines MLLM kann ganzheitlich per Knopfdruck gelöscht werden um eine neue Konfiguration zu erfassen.
Konfiguration des Lastabwurfs
Das MLM besitzt eine integrierte Lastabwurfsteuerung.
Diese Steuerung kann anstelle der rückseitigen Hardwareeingänge der Pico Ladestationen verwendet werden.
Hinweise:
Signale welche an Pico-Hardware direkt angebracht sind können mit dieser Funktion nicht übersteuert werden.
Die Funktion benötigt eine aktive Internet Verbindung um zu funktionieren. Bei Internetverlust wird der eingestellte Internetausfallwert der Picogruppen verwendet.
Die Funktion ermöglicht eines oder mehrere digitale Signale von Energieversorgern zu interpretieren und allen Ladestationsgruppen des MLM eine reduzierte Ladeleistung zuzuteilen.
Die Steuersignale werden auf einen oder zwei in der Nähe befindlichen Zählereingänge (E1) verdrahtet.
Kompatibel dafür sind smart-me Telstar CT und Telstar 80A Hardware.
Hinweis:
Damit die Eingänge verwendet werden können, müssen diese Hardwareseitig auf "Digitaler Eingang" konfiguriert werden. (Zählereinstellungen, E1 --> Digitaler Eingang)
Steuerungskonfigurationen:
Mit nur einem Signal:
1-stufig: 0% Reduktion, variable Reduktion (10-100%)
Mit zwei Signalen:
4-stufig: 0% Reduktion, variable Reduktion, variable Reduktion, 100% Reduktion
3-stufig: 0% Reduktion, variable Reduktion (beide gleiches Level), 100% Reduktion
Prozentzahlen anwenden auf EnWG14a in Deutschland:
Bei 22kW - Anlagen entspricht eine Reduktion um 82% dem Versprechen von 4200W Minimalleistung pro Gerät in der Installation.
Bei 11kW - Anlagen entspricht eine Reduktion um 73% dem Versprechen von 4200W Minimalleistung pro Gerät in der Installation.
Signal Interpretation:
Das Signal kann unterschiedlich interpretiert werden.
Wird das Signal vom Energieversorger im Lastabwurffall entfernt (230V --> 0V) so ist "Low-Aktiv" die korrekte Konfiguration.
Kein Signal (0) = 1 = Verfügbare Energie wird reduziert
Wird das Signal des Energieversorgers im Lastabwurffall angelegt (0V --> 230V), so ist "High-Aktiv" zu wählen.
Signal (1) = 1 = Verfügbare Energie wird reduziert.
Aktivieren und deaktivieren des MLM Prozessors
Die MLM-Konfiguration kann jederzeit deaktiviert und re-aktiviert werden.
Stoppt den Berechnungsprozess und die aktive Zuteilung von Werten aus Referenzpunkten.
Gibt allen untergeordneten Lastgruppen den definierten Internetausfallswert zur freien Verfügung.
Setze den Wert auf aktiv oder inaktiv und speichere danach die Konfiguration um sie dem Prozessor mitzuteilen.
Beispiel Konfiguration: Haus mit E-Mobilitätsabgang + Garagenbeleuchtung, Solaranlage und Mittagszeitlastspitzenglättung
Der Stamm entspricht hier dem Hausanschluss
Die Absicherung des Anschlusses entspricht 100A pro Phase.
Die Solaroptimierung liegt hier auf dem Hausanschluss.
Die Solaranlagenproduktion sowie der hauseigene Verbrauch wird mittels dem Zähler "Hausanschluss Telstar 80A" gemessen und berücksichtigt.
Der Untergeordnete Emobilitätsabgang wird hier aktiv gemessen um der Gragenbeleuchtung Rechnung zu tragen. Die Ladegruppen sollen so dynamisch auf die Garagenbeleuchtung reagieren.
Die Garagenbeleuchtung wird mit dem Referenzzähler "E-Mobilitätsabgang 63A Telstar 80A" berücksichtigt.
Die Absicherung des Abganges entspricht 63A pro Phase.
Damit die Solaroptimierung Wirkung zeigt, wird über den Tag die Minimalstrommenge des Ladestroms reduziert.
Die Minimalestrommenge entspricht dem maximal möglichen Netzbezug zur definierten Stunde.
Sobald von der Solaranlage die Minimalstrommenge zu 100% gedeckt wird, erhalten die Stationen zusätzlich den zusätzlichen Überschuss der Solaranlage.
Solaroptimierung für die Ganze Woche von 6:00 bis 17:00 Uhr minimal Ladestrom von 15A pro Phase
Spitzenglättung zur Mittagszeit: Ladungen von 12:00 bis 13:00 Uhr sind nur bei Solarüberschuss möglich, der Netzbezug bleibt bei 0A
Nächtliches Laden ab 18:00 bis 22:00 Uhr ist mit 50% Kapazität möglich.
Nächtliches Laden ab 22:00 bis morgens um 7:00 Uhr ist mit 100% Kapazität möglich.
(z.B. Niedertarifausschöpfung)
Beispiel Konfiguration: Areal mit mehreren Häusern, Solaranlagen und E-Mobilitätsabgängen
ZEV Areal mit 3 Häusern
Jedes Haus besitzt eine Tiefgarage
Mehrere Ladegruppen in Tiefgaragen
TG1 besitzt Aussenparkplätze für Besucher sowie Mieterparkplätze
Häuser TG1 und TG2 besitzen Solaranlagen
Solaroptimierung auf das Areal, damit TG3 auch von Solarenergie profitieren kann.
Arealabsicherung 300A pro Phase
Hausabsicherungen 180A pro Phase
E-Mobilitätsabgänge 63 A oder 32A pro Phase
Der Amperewert entspricht der Absicherung der Zuleitung
Messpunkt ist abgesichert aber selbst ungemessen.
Da die nachfolgenden Äste allesamt Messungen aufweisen und diese 100% des Verbrauches des Areals entsprechen, kann der Stamm virtuell begrenzt werden.Solarstromoptimierung auf den Stamm (Areal) aktiv. (Verfügbarkeit von Solarstrom für alle drei Häuser)
HAK TG1: Hausanschluss des Gebäude 1 im Areal
Absicherung 180A pro Phase
Nicht gemessene Lasten aktiv: Wohnungen, Heizung, Beleuchtung, Allgemein, Solar
Dynamische Berücksichtuigung der Wohnungen und Wärmepumpen
TG1 E-Mobilitätsabgang
Absicherung 63A pro Phase
Nicht gemessene Lasten aktiv: Garagenbeleuchtung und Lüftung zusätzlich
zu den E-LadestationenDynamische Berücksichtigung der Garagenbeleuchtung und Lüftung
Besucherparkplätze des Areals (Öffentliche Ladestationen)
Hohe Energieverfügbarkeit und Priorisierung zu höherem Verkaufspreis.
Veröffentlicht via eCarUp Backend. (Backend Authentifizierung)Dauerhaft 100% der möglichen Kapazität vom Netz + Solardeckung.
Lastspitzenbruch Mittagszeit von 12:00 bis 13:00 nur 23A pro Phase Netz + Solarüberschuss.
Kabelabsicherung 63A pro Phase
Mieterparkplätze des Areals
Mittlere Energieverfügbarkeit und Priorisierung, Fokus auf Solarenergie durch den Tag.
Dauerhaft 50% der möglichen Kapazität vom Netz.
Kabelabsicherung 32A pro Phase.
Lastspitzenbruch zur Mittagszeit 0A von 12:00 bis 13:00.
Nur Solarladen möglich wenn Produktion nicht vom Areal für anderes verwendet wird.
Unbehandelte Installationsteile:
Die Hausanschlüsse und E-Mobilitätsabgänge der Häuser 2 und 3 sind identisch in der Art der Konfiguration.
Die 4 Ladegruppen in der Tiefgarage 3 (TG3) sind ähnlich konfiguriert wie die Mieterparkplätze in der Tiefgarage 1 (TG1)
Jede Ladegruppe kann separate Verhaltensweisen ausbilden und auch unterschiedliche Notversorgungsströme bei Internetausfall erhalten.