Pico Lastmanagement

Das Pico Lastmanagementsystem

Das Lastmanagementsystem von Pico beruht auf zwei grundlegenden Funktionalitäten.

Pico Lastmanagement (Lastgruppen)

Die Pico Lastgruppe definiert eine Gruppierung von Pico-Hardware welche sich ein Stromkabel oder eine Stromverteilung teilen.
Diese Einstellungen werden auf der Pico-Hardware hinterlegt und gespeichert. 

Die Informationen zu den Grenzwerten, aktiven Ladungen und verteiltem Strom werden über ein lokales MESH System (2.4Ghz) innerhalb der Pico-Lastgruppe kommuniziert.

Die Lastgruppenfunktionalität erfüllt folgende Aufgaben:

MESH-Kommunikation

Die Pico-Hardware verfügt über eine MESH-Funktionalität. Diese ermöglicht eine lokale Kommunikation der Picos untereinander auch wenn Wifi oder die Mobile Verbindung zum Internet nicht gewährleistet ist. Das MESH kann auch Ladestationen ohne direkten Accesspoint Zugang mit der Cloud über benachbarte Picos verbinden. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie sich zusammen in einer Ladegruppe befinden und ein Wifi vorhanden ist.

Das MESH-Netzwerk kann maximal 200 Ladestationen in einer Lastgruppe unterstützen.

Das MESH übermittelt in jedem Fall die Lastmanagement Werte und Entscheidungen im Bezug auf die Gruppe vom Master zu den anderen Gruppenmitgliedern.

Die Mitglieder des MESH-Netzwerkes benötigen nicht direkten Kontakt zur Master-Pico, sondern können auch über bis zu 5 benachbarte Ladestationen Verbindung zum MESH-Master (A) aufbauen.

Jede Pico kann für bis zu 6 Geräte gleichzeitig ein Distributionspunkt sein.

Der Pico Master wird von der  Gruppe selbst passend gewählt und optimiert sich laufend.

Die maximale Reichweite einer Verbindung zwischen den einzelnen Picos beträgt ohne Hindernisse 30 Meter und mit Hindernissen ca. 10m.

Hinweis:
Es sollte darauf geachtet werden, dass sich alle Picos an ein und dem Selben E-Mobilitätsabgang, in der gleichen Ladegruppe befinden können. (Bauliche Massnahme)

Ist dies aus lokationsgründen aller Picos nicht möglich, können auch mehrere Ladegruppen auf einem Kabel mit Hilfe des Multi-Level-Lastmanagements verwaltet werden.

Es empfiehlt sich in diesem Fall z.B. 3er, 6er oder 9er Gruppen zu bilden um die 1-Phasenumschaltung möglichst effizient nutzen zu können.

Die Lastgruppenfunktion hat keine Ansprüche an den gleichnamigen Hotspot oder gleich lautende Zugangsdaten für die Verbindung zum Internet. Das MESH ist ein eigenes System und basiert nur darauf, dass die Geräte der Lastgruppe sich untereinander erreichen können.

Verhalten bei Verbindungsausfall

Die statischen Pico Ladegruppen können die Ladefunktion bei Internetverbindungsausfall weiterhin gewährleisten. 

Dazu können folgende drei Werte gewählt werden:

Überlastschutz des Abgangs oder der Zuleitung

Die Lastgruppen erhalten maximal den "Abgesicherten Strom" zur freien Verfügung und Verteilung auf aktive Ladungen. Damit wird sichergestellt, dass die Pico Lastgruppe niemals mehr Strom bezieht als erlaubt ist.

Ladestromverteilung auf aktive Ladungen

Der zur Verfügung stehende Ladestrom wird automatisch auf aktive Ladungen aufgeteilt. Die verfügbaren Ströme werden so gerecht wie möglich verteilt.

In diesem Beispiel werden 63A auf vier aktive Ladestationen verteilt.
63 A / 4 aktive Ladungen = 15.75A pro Station.

Die Ladeströme werden ganzzahlig den aktiven Ladungen zugewiesen.

Phasenumschaltung

Pico verfügt über eine aktive Phasenumschaltung und ermöglicht bei zu niedriger Stromverfügbarkeit die Umschaltung in den 1-Phasenbetrieb.

Die Pico verlädt den verfügbaren Strom 3-phasig, solange das eingestellte 3-phasige Minimum, gehalten werden kann z.B. 3-phasig 6A.
(Die Schwelle kann über den Minimalstrom der einzelnen Picos beeinflusst werden.)

Kommt ein zusätzliches Fahrzeug hinzu und die 3-phasige Ladung beim eingestellten Minimalstrom kann nicht mehr allen Fahrzeugen zugeführt werden, schalten nach und nach Ladestationen in den 1-phasigen Lademodus um höchst mögliche Effizienz zu gewährleisten.

Es ist demnach möglich, dass in einer Ladegruppe 3-phasige Ladungen und 1-phasige Ladungen parallel stattfinden.

Die aktiven Ladungen werden gleichmässig über die drei Phasen verteilt und der verfügbare Strom aufgeteilt zur Verfügung gestellt. 

Berücksichtigt werden vom Algorithmus entsprechend auch pausierte oder beendete Ladungen.

Pausierte Ladungen reservieren den minimal nötigen Strom um z.B. Fahrzeugvorheizungsfunktionen zu gewährleisten.

Hinweis:
Die Verfügbarkeit von Minimum 6A ist ein Anspruch des Fahrzeuges und muss Ladestationsseitig jederzeit gewährleistet werden, ob im 3-phasigen oder 1-phasigen Betrieb. Fällt der Wert darunter, stoppt das Fahrzeug die Ladung eigenmächtig oder das Fahrzeug beginnt gar nicht erst zu laden.

Einige ältere Fahrzeuge unterlassen den Ladestart sogar wenn weniger als 8A zur Verfügung stehen.

Tipp: Öffentliche Stationen für Besucher oder Tankstellen mit minimum 8A konfigurieren.


Situation: Der Verfügbare Strom reicht nicht um alle Fahrzeuge 3-phasig mit dem Minimum zu versorgen.
--> Die Ladestationen werden alle auf 1-phasiges Laden umgeschaltet.

Situation: Der Verfügbare Strom würde für alle Geräte gleichzeitig reichen, eine Pausierte Ladung würde aber zu viele Energie binden. Die Ladestation mit dem fertig geladenen Fahrzeug wird auf 1-phasig gestellt um Kapazitäten an die anderen 3-phasigen Ladungen abzugeben.

Multilevel Lastmanagement (MLM)

Das Multilevel Lastmanagement ermöglicht die dynamische Steuerung von Picoladegruppen über Arealanschlüsse, Distribution, Hausanschlüsse und Unterverteilungen hinweg.

Es ermöglicht zusätzlich Priorisierungen von Ladegruppen, sowie Solaroptimierungsfunktionen.

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